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Einige Menschenbilder

Kant

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Praktische Konsequenzen

Rotes Kreuz

Zur Relativität des Denkens

Zahlen und Sprache: Das Denken der Pirahã

Zur Willensfreiheit

Karl-Friedrich Fischbach, 1986

Freier Wille bei Wikipedia

Menschenbilder aus Liebe

"Der Mensch ist das einzige Tier, das arbeiten muß." (Immanuel Kant, 1724-1804).

Was ist der Mensch, war für Immanuel Kant die entscheidende Grundfrage der Philosophie. Die Antwort darauf hängt ab vom Weltbild des Gefragten, und oftmals drückt sie ein Wunschdenken aus, das vom gewünschten Gesellschaftsentwurf geprägt ist.

So können wir den Menschen mit einem rein naturwissenschaftlichen Blick analysieren, biologisch-medizinisch. Wir können als die menschliche Essenz die Psyche definieren. Oder glauben, dass der Mensch einen transzendentalen Kern in sich trägt, eine unsterbliche Seele. Bereits diese Unterscheidungen sind geprägt von einer dualistischen Weltanschauung, die scharf trennt zwischen Geist und Materie, zwischen immaterieller und greifbarer Welt.

Das Abendland nimmt für sich eine christliche Tradition in Anspruch. Damit verbunden ist ein anspruchsvolles Menschenbild, das jedoch nur selten in den reellen Aktionen und Standpunkten in Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Alltag seine Umsetzung findet. Am ehesten - vielleicht - noch in der Familie. "Wir sind Kinder des Höchsten", und "wir sind in seiner Liebe". Wie kann aus solchem geschwisterlichen Anspruch die Ungleichheit unserer Welt gerechtfertigt werden?

Dieses Menschenbild ist auch stark geprägt von der Vorstellung, dass menschliches Handeln selbstbestimmt ist, wir also eine Freiheit des Willens haben. Inwiefern dies zutrifft oder nicht, darüber ist in den letzten Jahren insbesondere zwischen Neurophysiologen, Psychologen, Philosophen und Theologen eine rege Diskussion entstanden (siehe der Link oben). Während die prägende Wirkung von Erlebnissen vor allem in der Kindheit, die die Willensfreiheit eines Menschen einzuschränken vermögen, seit Sigmund Freud zum Allgemeingut geworden ist, scheint in letzter Zeit das Pendel insbesondere in populärwissenschaftlichen Publikationen stark in Richtung eines vollständigen Determinismus menschlichen Verhaltens auszuschlagen. Ich habe noch von keinem Neurophysiologen gehört, der dies in dieser Radikalität unterschreiben würde. Und interessanterweise hat sich die Physik (zumindest in der Quantenphysik) schon lange davon verabschiedet, alle Phänomene mit vollständigen Kausalzusammenhängen zu beschreiben.

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Letzte Aktualisierung an diesem Webauftritt: 25. Dezember 2012